Aronia – Die kleine Apotheke

1. Sekundäre Pflanzenstoffe

Der An­teil an sekun­dären Pflan­zen­stoffen (s.u.) ist in der Aronia be­acht­lich hoch. Her­vor­zu­he­ben sind da­bei Beta-­Carotin (Pro­vita­min A) und Antho­cyan (s.u.). Bei­de sind her­vor­ra­gen­de Radi­ka­len­fän­ger. Oxi­da­ti­ver Stress führt zur ver­mehr­ten Bil­dung von Radi­ka­len im Kör­per. Sie können Zell­schä­den her­vor­rufen, die zur Ent­steh­ung von Krebs, Arterio­skle­rose und Alz­hei­mer füh­ren kön­nen. Sie ver­stär­ken die Schädi­gun­gen durch Al­ko­hol- und Ta­bak­ge­nuss. Außer­dem sollen sie den Al­terungs­pro­zess be­schleu­ni­gen. Ra­di­ka­le kön­nen durch Anti­oxi­dan­tien “ein­ge­fan­gen” wer­den, die wir u.a. mit der Nah­rung auf­nehmen.

Die Aronia ent­hält 1,1-2,4 mg/­100g Früch­te an Beta-­Carotin (Zeitl­höf­ler), der täg­liche Be­darf liegt bei 1-2 mg. Es sorgt für ein ver­ringer­tes Ri­siko für ver­schie­de­ne Tu­mor­ar­ten, Herz-­Kreis­lauf-­Er­kran­kun­gen, Au­gen­er­kran­kun­gen wie Ma­cu­la­de­ge­ne­ra­tion (Ma­kula lu­tea=­Punkt des schärf­sten Se­hens) und Ka­ta­rakt­bil­dung (Grauer Star) und bie­tet ei­nen er­höh­ten Schutz vor Zell- und DNS-­Schä­den.

Im Ver­gleich zu an­de­ren Früch­ten ent­hält die Aronia die mei­sten An­tho­cya­ne (s. Tab.). Sie ver­lang­sa­men die Blut­ge­rin­nung, ver­rin­gern die Throm­bo­se­ge­fahr, das Ri­siko für Herz-­Kreis­lauf-­Er­kran­kun­gen, bie­ten er­höh­ten Schutz vor Zell- und DNS-­Schä­den und ver­bessern die Dun­kel­adap­tion (An­pas­sung an Dun­kel­heit) des Au­ges.

Es wird em­pfoh­len se­kun­dä­re Pflan­zen­stoffe nicht als hoch do­sier­te Prä­pa­ra­te ein­zu­neh­men son­dern mit der nor­ma­len Nah­rung. Die Aronia bie­tet sich so­mit als “na­tür­li­che Nah­rungs­er­gän­zung” an.

Anthocyangehalt
Lebensmittel mg/100g Früchte
Himbeeren 10-60
Brombeeren 115
Schwarze Johannisbeeren 130-400
Heidelbeeren 83-420
Süßkirschen 2-450
Weintrauben 30-750
Aronia 200-1000
Rotwein 24-35
(Quelle: Watzl u.a., 2002, Tab. gekürzt)
Hintergrund: Sekun­däre Pflan­zen­stoffe sind zunächst wich­tig für die Pflan­zen selbst. Viele sind auch Farb­stoffe, die Blü­ten und Früch­te gelb-­orange-­rot (Flavo­noide, Caro­tinoide) oder rot-­blau-­schwarz (Antho­cyane) fär­ben. Man geht davon aus, dass sekun­däre Pflan­zen­stoffe als Schutz z.B. gegen Fress­feinde und als Lock­mittel für pollen- und samen­ver­brei­ten­de Tiere ent­wickelt wur­den.
Die Pflan­zen nutzen etwa Alka­loide (z.B. Niko­tin, Koffein) zur Ab­wehr von Fress­fein­den oder Flavo­no­ide (Quer­cetin in Zwie­beln, Äpfeln) und Caro­tino­ide (s.o.) zum Schutz vor UV-Strah­lung. Viele sekun­däre Pflan­zen­stoffe können auch für den Men­schen von Nutzen sein. Einige wer­den für die Her­stellung von Medi­ka­men­ten ver­wen­det, wie Atro­pin (Toll­kirsche) oder Mor­phin und Co­dein (Schlaf­mohn).
Antho­cyane (gr. anthos=Blüte/­kyanos=blau) ge­hören zur Gruppe der Flavo­noide (lat. flavus=gelb). Beta-­Carotin (lat. Carota=Karotte) gehört zur Gruppe der Caro­tino­ide, zu de­nen z.B. auch Lyco­pin (To­mate) ge­hört. Bei­den Gruppen wer­den ge­sund­heits­för­dernde Eigen­schaf­ten zu­ge­schrie­ben. Sie beu­gen etwa Herz-­Kreis­lauf-­Er­kran­kun­gen, Throm­bo­sen und Krebs vor, wir­ken ent­zün­dungs­hemmend, anti­bak­teriell, anti­aller­gen und sind starke Anti­oxi­dan­tien.

2. Vitamine

In der Aronia fin­den sich fast alle wich­ti­gen Vi­ta­mi­ne. Dies sind: Pro­vi­ta­min A (s.o.), Vi­ta­min E, K, B1, B2 (Ri­bo­fla­vin), Nia­cin, Pan­to­then­säu­re, Vi­ta­min B6, Fol­säu­re und Vi­ta­min C. Im Ver­gleich zu an­de­ren Beeren ist der Ge­halt an Fol­säu­re be­son­ders hoch.

Vitamin Gesundheitlicher Nutzen
Provitamin A gut für Augen, Zellen und Haut, antioxidativ
Vitamin E gut für Zellen, stärkt Immun­system, ent­zün­dungs­hem­mend, anti­oxi­da­tiv
Vitamin K gut für Blutgerinnung, Knochen
Vitamin B1 gut für Schilddrüse, Nerven
Riboflavin (B2) gut für Merk­fähig­keit, Kon­zen­tra­tion, ge­gen Mi­grä­ne
Niacin (B3) fördert Verwertung von Fett, Eiweiß u. Koh­le­hy­dra­ten, gut für Haut u. Nä­gel
Pantothensäure (B5) gut für Wund­hei­lung und Ab­wehr
Vitamin B6 gut für Nerven
Folsäure gut für Zellteilung u. Haut, ver­hin­dert Miss­bil­dun­gen bei Neu­ge­bo­ren­en
Vitamin C gut für Abwehr u. Bindegewebe, anti­oxi­da­tiv

3. Mineralstoffe

Auch reich­lich Mi­nera­lien und Spu­ren­ele­men­te sind in der Aronia vor­han­den. Her­vor­zu­he­ben sind hier Ka­lium (285 mg/­100 ml Saft), Cal­cium (15 mg/­100 ml Saft), Mag­ne­sium (14 mg/­100 ml Saft), Zink und Jod (zit. n. Mis­feldt). Außer­ge­wöhn­lich hoch ist auch der Eisen­gehalt von 12mg/­100ml Saft (zit. n. Zeitl­höfler).

Mineralstoff / Spurenelement Gesundheitlicher Nutzen
Kalium gut für Wasserhaushalt, Nerven u. Muskeln
Calcium gut für Knochen, Zähne, Muskeln, Nerven u. Blut­ge­rin­nung, ge­gen Ent­zün­dun­gen u. Aller­gien
Magnesium gut für Knochen, Zähne, Muskeln, Nerven, ge­gen Throm­bosen
Zink gut für Wachstum, Haut u. Immunsystem
Jod gut für Schilddrüse
Eisen gut für Blutbildung, Sauer­stoff­trans­port

Damit auch Sie den gesund­heit­lichen Nutzen der Aronia ge­nießen kön­nen, gibt es die Beere als leckere Pro­duk­te. Welche Sie auf dem Wie­sen­hof er­wer­ben kön­nen, se­hen Sie auf den näch­sten Sei­ten.

Lassen Sie es sich schmecken!

Quellen:
Gerhäuser, Clarissa: Flavonoide und andere pflanzliche Wirkstoffe. In: Akt. Ernähr. Med. 26, 2001,S. 137-143.
Misfeldt, Christine: Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe der Aronia melanocarpa, Diplomarbeit, Hamburg 2007.
Watzl/Briviba/Rechkemmer: Anthocyane. In: Ernährungs-Umschau 49 (2002) Heft 4, S. 148-150.
Watzl/Bub: Carotinoide. In: Ernährungs-Umschau 48 (2001) Heft 2, S. 71-74.

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